copyright: Aline Näther Photography
Für eine florierende Wirtschaft
Unsere Wirtschaft ist die Lokomotive und Stadtentwicklung ist ihre Schiene.
Damit sich Wirtschaft gut entwickeln kann, braucht es perfekte Standortfaktoren. Allein die Verfügbarkeit eines geeigneten Gewerbegrundstückes reicht nicht aus.
Riesa hat eine Binnenschifffahrtsstraße mit einem großen und wichtigen Hafen, ein großes Güterverkehrszentrum und einen ICE-Haltepunkt, den die Deutsche Bahn sogar noch zu einem Knotenpunkt ausbauen möchte. Mehrere Bundesstraßen kreuzen sich in unserer Stadt und machen Fahrten von und nach Riesa zügig möglich.
Warum spiegelt sich dieser wesentliche Standortvorteil so wenig in unserer Wirtschaftsentwicklung wieder?
Wirtschaft braucht, abgesehen von den oben genannten Elementen, auch noch andere, weichere, Wachstumsfaktoren.
Sie braucht gut ausgebildete Fachkräfte. Um Fachkräfte heranbilden zu können, bedarf es junger Menschen und junge Menschen brauchen eine attraktive und lebenswerte Stadt.
Das Ansehen einer Stadt ist zudem ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Suche nach einem geeigneten Unternehmensstandort.
Zu lange haben wir in Riesa an dem Ruf einer Sportstadt festgehalten. Doch der Glanz alter Erfolge beginnt zu verblassen und dieses Image entfaltet längst nicht mehr die gewünschte Außenwirkung.
An dieser Stelle dürfen wir uns die Frage stellen, wie Riesa derzeit überhaupt von außen wahrgenommen wird und welchen Einfluss diese Außenwirkung auf potentielle Investoren hat. Der Blick von außen eröffnet uns neue Entscheidungshorizonte.
FÜR DEN STATIONÄREN EINZELHANDEL, FÜR GASTRONOMIE UND HOTELLERIE
Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie leiden noch heute unter den Folgen einer, für uns unverständlichen, Coronapolitik der Bundes und Landesregierung.
Vor allem im stationären Einzelhandel hat die Pandemie negative Entwicklungen beschleunigt. Einzelne Betriebe haben sich vorzeitig für eine altersbedingte Geschäftsaufgabe entschieden andere haben Digitalisierung und Onlinehandel für sich entdeckt, Filialketten schließen Filialen.
Für unsere Innenstädte kann diese Entwicklung fatale Folgen haben. Man kann sie aber auch als Chance dafür begreifen, Innenstadt neu zu denken. Stadtzentren haben sich über die Jahrhunderte immer wieder komplett verändert. Dennoch brauchen Einzelhandel und Gastronomie unsere Unterstützung bei der Transformation.
Der Handel kann ohne Innenstadt leben, aber kann die Innenstadt auch ohne den Handel leben?
Es ist daher eine wichtige Aufgabe der Stadtentwicklung, für Frequenz und exzellente Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu sorgen. Dieser Aufgabe wollen wir uns als Bürgerbündnis "Stark für Riesa" stellen.
Mit ebendieser Fürsorge wird sich auch die Gastronomie besser entwickeln und diese sorgt wiederum für zusätzliche Frequenz.
Wir stehen für eine neue Ausrichtung unserer Stadt, ohne dabei auf Bewährtes aus der Vergangenheit verzichten zu wollen.
FÜR DAS HANDWERK
Riesa kann auf eine starke Handwerkerschaft bauen, die ohne zu klagen, aber auch ohne nennenswerte staatliche Unterstützung, eine tragende Säule unserer Riesaer Wirtschaft darstellt. Wir halten es für fair und unbedingt notwendig, die ortsansässige Handwerkerschaft mehr an Dienstleistungen im öffentlichen Bereich und in kommunalen Unternehmen zu beteiligen und gleichzeitig kommunalen Unternehmen die Annahme privater Aufträge zu erschweren, um so einen freien Wettbewerb zu gewährleisten.
FÜR SONNIGE AUSSICHTEN UND EIN ATTRAKTIVES (AUSBILDUNGS-)UMFELD
Für die weitere gute Entwicklung unserer Wirtschaft, sind eine größere Wertschätzung gegenüber ausbildenden Betrieben und der Umbau der Berufsakademie zur dualen Hochschule wichtige Bausteine, die ihre Wirkung besonders gut entfalten können, wenn dafür ein entsprechend attraktives Umfeld geschaffen wird.
Um Studenten nach Riesa zu holen und nach ihrem Studium hier zu halten, muss Riesa zu einer jungen, "hippen" Stadt transformieren. Eine besondere Familienfreundlichkeit wirkt sich positiv auf junge Familien aus, sodass diese gern in unserer Stadt bleiben möchten. Gleichzeitig werden auch ältere Menschen die neuen Angebote zu schätzen wissen.
Wollen wir das erreichen, müssen wir die Dinge anders machen als viele andere Städte.
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Bereiche und Attraktionen für studentisches Leben kreieren
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Schaffung einer "lebendigen und grünen Achse" von der Innenstadt über Bahnhof und Grube-Stadion -hin zur BA und zum Rittergut Gröba, sowie weiter bis zum Gröbaer Schlosspark
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Umbau des Ernst-Grube-Stadions zu einem modernen Spiel- und Freizeitbereich
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Umbau unserer Innenstadt zu einer Zone mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Generationen
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Bau von guten Spielplätzen - dort wo sie benötigt werden
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Umbau und Umnutzung von Gebäuden mit ungenutzten Einzelhandelsflächen in der Innenstadt (Generationenwohnen, Kunsthandwerk, Dienstleistung o.ä.)
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Schaffung von ausreichend großem Wohnraum für junge Familien im Stadtzentrum
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bessere Erschließung der Ortsteile
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...und ein Muskator Gelände mit viel Platz für Kunst, Kultur und Startups
Die vielen Zukunftsvorhaben werden sich nicht von heute auf morgen umsetzen lassen, jedoch könnten diese Vorhaben schon heute für ein lebenswerteres Riesa stehen, hätte man sie vor Jahren angeschoben.
Wir möchten, gemeinsam mit der Verwaltung, allen Stadtratsfraktionen und vielen engagierten Bürgern mutig und kreativ sein, möchten Ideen fördern und jeden, auch noch so verrückten Vorschlag, gemeinsam weiterentwickeln und zu Ende "spinnen".
Für Einwohnerwachstum
Nur 122 Geburten im Jahr 2023. Vielleicht haben wir uns aufgrund solcher Zahlen schon so lange an die Abwärtsspirale gewöhnt, dass wir uns nur noch schwer vorstellen können, dass eine Stadt auch wieder wachsen kann.
Doch eine Trendwende kommt nicht von allein. Doch werden die Zeichen der Zeit richtig gedeutet und die entsprechend nötigen Handlungen abgeleitet, dann stehen die Chancen für Zuzug durchaus gut.
Riesa kann gleichermaßen attraktiv für junge und ältere Menschen sein.
Wir wollen dafür Sorge tragen, dass weniger junge Riesaer unserer Stadt den Rücken kehren. Junge Menschen, die in Riesa ihre Ausbildung oder ihr Studium absolviert haben, brauchen in unserer Stadt eine Zukunft.
Durch den fortgeschrittenen demographischen Wandel ist eine Trendumkehr auf natürlichem Weg - also durch mehr Geburten - bereits nicht mehr erreichbar. Menschen "nur" in der Stadt zu halten, würde noch nicht einmal dafür reichen, den jetzigen Bevölkerungsstand zu bewahren.
Im Gegenteil: glaubt man der Statistik, wird Riesa im Jahr 2030 nur noch 25.000 Einwohner haben- mehr als die Hälfte der Riesaer könnten dann über 60 Jahre alt sein. Was wir brauchen ist Zuzug - insbesondere junger Familien. Dafür muss Riesa deutlich an Attraktivität gewinnen.
Wir stehen für eine zielgerichtete und zukunftsorientierte Stadtentwicklungspolitik, mit der Riesa "neu geformt" wird. Die Riesaer Tugenden und Traditionen, als ehrliche Arbeiterstadt und Innovationszentrum, spielen dabei eine große Rolle.
Für Gründer, StartUps, Designer, Onlinehandel, Künstler u.v.m. werden Städte, wie Riesa, zunehmend interessant. Die Mieten in den Ballungszentren steigen, wodurch geeignete Räumlichkeiten dort kaum noch zu finden sind. Viele Klein- und Mittelstädte haben diesen Trend erkannt und arbeiten seit Jahren an entsprechenden Konzepten. Industriebrachen werden erschlossen und innerstädtische Einzelhandelsimmobilien werden neu genutzt.
Immobilien, wie das Muskator-Gelände mit der historischen Hübler-Mühle oder das Gröbaer Rittergut, sind in diesem Zusammenhang wahre "Schätze". Diese zu bergen und für Interessenten in Szene zu setzen, liegt uns sehr am Herzen. Mit der Entwicklung dieser Gebiete wird zudem ein wichtiger Beitrag für eine touristische Aufwertung unserer Stadt geleistet. Außerdem dienen diese Projekte dem Wohlbefinden der Riesaer*Innen sowie dem Klima- und Artenschutz.
In diesem Zusammenhang werden wir uns weiter für die Durchführung des IBUG-Festivals (Industriebrachenumgestaltung) im Riesaer Muskatorgelände einsetzen.
Alles beginnt mit einer zukunftsorientierten Stadtplanung.
Gerade in Riesa sind in den letzten Jahren einige Projekte umgesetzt worden, die - jedes für sich betrachtet - durchaus attraktiv für die Bürger dieser Stadt erscheinen. Ein einheitliches Entwicklungsbild, ein übergeordnetes stadtentwicklerisches Leitbild oder eine grundlegende Struktur sind aber nicht erkennbar. Die Gefahr, dass die einzelnen Projekte ihre Wirkung nie entfalten, ist demnach entsprechend groß.
Beispielhaft denke man an die Blech-Pflanzkübel, die nicht zeitgemäßen Litfaßsäulen oder die Liegebänke in der Innenstadt.
Das Bessere ist des Guten Feind! (Voltaire)
Zu häufig gab man sich in der Verwaltung damit zufrieden, dass etwas schöner oder besser ist, als es vorher war. Das darf aber für die Zukunft nicht unser Anspruch sein.
Wenn wir einen Stadtteil, einen Platz, eine Straße oder einen Spielplatz neu gestalten, so muss sich diese Gestaltung an den besten Möglichkeiten orientieren. An jede Gestaltung muss die Frage gebunden sein, was wir damit erreichen wollen und welche zukünftigen Anforderungen die Gestaltung erfüllen soll.
So müssen sämtliche Einzelkonzepte, aus den unterschiedlichsten Bereichen, einem einheitlichen, übergeordneten Ziel folgen.
Ein Radwegekonzept kann nicht ohne ein zukunftsorientiertes Verkehrswegekonzept erstellt werden. Ein Spielplatzkonzept macht ohne ein Entwicklungskonzept für Wohnstandorte keinen Sinn und ein Innenstadtkonzept macht keinen Sinn ohne ein vernünftiges Einzelhandelskonzept oder Umnutzungspläne für innerstädtische Immobilien.
Auch unsere Schul- und Kitaplanungen müssen Teil eines ganzheitlichen Stadtentwicklungskonzeptes sein.
Diesen Entwicklungsplänen soll sich der entsprechende Flächennutzungsplan unterordnen. Eine umgekehrte Herangehensweise, so wie sie in den vergangenen Jahren in unserer Stadt immer wieder zu spüren war, kann fatale Folgen für die gesamte zukünftige Stadtentwicklung haben, welche in vielen Fällen nicht umkehrbar sind.
Ziele und Leitsätze müssen konkret formuliert, terminiert und messbar sein. Dies ist bisher leider keine Stärke unserer Stadt. Ein Leitziel muss zudem so kurz und aussagekräftig formuliert sein, dass es in jeder Amtsstube über der Tür prangt und in jede Entscheidung einfließt.
Für Familien
Wie familienfreundlich ist unsere Stadt?
Riesa hat eine vielfältige Schullandschaft und ausreichend Kindergartenplätze. Die angebotenen Betreuungszeiten sind dem Bedarf entsprechend und werden regelmäßig an aktuelle Anforderungen angepasst. Auch das Angebot an Kinder- und Jugendarbeit, vor allem durch die Vereine Outlaw und Sprungbrett e.V., kann sich durchaus sehen lassen.
Vor über 4 Jahren startete die Stadt Riesa als Teil des Modellprojektes „Demografiewerkstatt Kommunen“. Ziel des Projektes war es, Riesa demografiefest auszurichten. Es wurde viel gesprochen und debattiert , wie sich Riesa besser gegen eine Überalterung und Abwanderung junger Menschen wappnen könnte.
Projekte wie die "Kumpelkammer", welche in der ehemaligen "Rumpelkammer" am Puschkinplatz eine Heimat gefunden hat, sind ein Schritt in die richtige Richtung, müssen sich aber noch besser den ursprünglich angestrebten Zielen unterordnen.
Im Großen und Ganzen haben wir aber zu wenige Freizeitangebote für unsere Jugendlichen.
FÜR FAMILIENFREUNDLICHEN WOHNRAUM
Immer wieder hört man von jungen Familien, die Riesa verlassen und in umliegende Dörfer und Städte ziehen. Begründet wird das häufig mit unzureichend verfügbarem familienfreundlichem Wohnraum und fehlendem Bauland.
Junge Familien suchen seltener nach Wohnraum in typischen Plattensiedlungen, sondern entscheiden sich bewusst für urbanen Wohnraum auf der einen Seite oder für ländlich geprägte Domizile mit viel Grün, auf der anderen Seite.
Beide Varianten sind in Riesa ebenso rar wie ausreichend Bauland.
In den letzten Jahren wurde zu wenig Bauland für Einfamilienhäuser erschlossen. Eigentümer, die ihr Land für individuelles Bauen nutzen wollen, durchlaufen eine Odyssee für Erschließungs- und Baugenehmigungen. Diese Wege zu vereinfachen und den Dienstleistungsgedanken innerhalb der Verwaltung noch stärker in den Fokus zu rücken, ist uns ein wichtiges Anliegen. Auch wenn der Bauboom momentan eine Pause eingelegt hat, dürfen wir diese Aufgaben nicht aus dem Focus verlieren.
FÜR MEHR GUTE SPIELPLÄTZE IN RIESA
Ein wesentlicher Indikator für eine familienfreundliche Stadt ist das Freizeitangebot. Die Freizeitbeschäftigung Nr.1 für Kinder sind leider Fernsehen und Computer/Smartphones. Gute Spielplätze können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass sich Kinder mehr an der frischen Luft bewegen und sozial interagieren.
FÜR MEHR NATUR UND ABENTEUER
Nach unserer Meinung sind Spielplätze dann gut, wenn Eltern oder Großeltern - im Schatten auf einer Bank sitzend - entspannen können, während ihre Kinder herumtoben. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Spielplätze weiträumig und naturnah gestaltet sind. Mit Bäumen und Büschen, die Raum zum Versteckspielen oder Fangen bieten.
Anstelle von Klettergerüsten in praller Sonne, sollten begrünte Kletterhänge, Heckenlabyrinthe und Matschstrecken zu finden sein. Gestaltet man Spielplätze in dieser Weise, dann können sie, unter Einhaltung des Hochwasserschutzes, sogar im Stadtpark errichtet werden.
In Riesa neigte man in den letzten Jahrzehnten dazu, Spielplätze dort zu bauen, wo Platz ist, anstatt dort Platz zu schaffen, wo Spielplätze gebraucht werden.
Wir möchten erreichen, dass sich das ändert und wir nicht nur die Anzahl, sondern auch die Qualität der Spielplätze verbessern.
Für vielfältige Freizeitangebote
Freizeitgestaltung kennt keine Altersgrenzen
Wir setzen uns dafür ein, dass wir unsere Freizeit in Riesa noch vielfältiger gestalten können.
Bessere Fuß-, Rad- und Wanderwege bieten Gelegenheit für Erholung und vielfältigen Freizeitsport.
So müssen auch verschiedene Rollsportarten auf diesen Wegen möglich sein.
FÜR MEHR GESELLIGKEIT
Tanzveranstaltungen sind kein alleiniges Anliegen junger Menschen. Auch Ältere wollen sich bewegen, fit bleiben und sich jung fühlen. Das geht am besten miteinander. Die FVG bietet seit einiger Zeit zahlreiche Veranstaltungen an, die dem gerecht werden. Wir möchten, dass dieses Engagement weiter fortgeführt wird.
FÜR CLUBLEBEN IN JEDEM ALTER
Riesa hat einen sehr hohen Altersdurchschnitt, weswegen unsere Aufgabe darin besteht, Riesa für Jüngere attraktiver zu gestalten. Aber Geselligkeit und Clubleben ist kein alleiniges Anrecht der Jugend. Gerade wegen des hohen durchschnittlichen Lebensalters in Riesa, ist es unserer Pflicht, auch vielfältige Freizeitmöglichkeiten für diejenigen zur Verfügung zu stellen, die im wohlverdienten Ruhestand natürlich wesentlich freizeitreicher sind. Solche Angebote müssen wohnortnah existieren. Dafür Gelder und geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, liegt uns sehr am Herzen.
Für mehr Stadtgrün und seelisches Wohlbefinden
Riesa ist eine Stadt mit vergleichsweise wenig städtischem Grün.
Der Landkreis Meißen ist sogar einer der waldärmsten sächsischen Landkreise. Während die meisten anderen Städte einen Grün- oder Waldgürtel haben, erstrecken sich die Felder der Lommatzscher Pflege bis an den Riesaer Stadtrand. Dies hat Auswirkungen auf den Klima- und Artenschutz und nicht zuletzt auf unser seelisches Wohlbefinden.
Bäume und Stadtgrün sorgen für einen natürlichen Schatten an heißen Sommertagen, welcher für erhebliche Abkühlung der Innenstadt sorgt.
Wir treten ein für mehr Bäume, grüne Oasen, und begrünte Fassaden in unserer Stadt.
Für eine saubere Stadt
Das Selbstbewusstsein der Bürger einer Stadt, verhält sich proportional zur Schönheit und Sauberkeit ihres Wohnortes.
Natürlich werden wir unsere Herkunft voller Stolz nach außen tragen, wenn wir in einer Stadt leben, von deren Glanz jeder Besucher ins Schwärmen gerät. Ebenso würde so mancher Mensch, in einer grundsauberen Straße eben nicht sein Papiertaschentuch oder seine Zigarettenschachtel einfach fallen lassen.
Nebeneffekt: In einer sauberen Stadt lebt man einfach lieber.
Leider zählt, nach unserem Empfinden, Riesa nun nicht zu dieser Kategorie der besonders sauberen Städte, wodurch unsere sehr schöne, gewachsene Architektur teilweise nicht ausreichend zur Geltung kommen kann.
Jährliche medienwirksame Aufräumaktionen können diesem Zustand nur kurzfristig abhelfen, denn die eigentlich Aufgabe beginnt nach dem Großreinemachen: Die Stadt sauber halten!
Wir setzen uns dafür ein, den städtischen Haushalt entsprechend anzupassen und für häufigere Reinigungszyklen zu sorgen.
Für besseren Schlaf, weniger Lichtverschmutzung und Insektenschutz
Erfreulicherweise werden in den letzten Jahren immer mehr Straßenlaternen unserer Stadt auf energiesparende LED-Technik umgerüstet. Das senkt den Energiebedarf und ist gut für die Umwelt und unseren städtischen Haushalt.
Aber ist es auch gut für unser Wohlbefinden?
Das wäre dann der Fall, wenn man bei Beschaffung der Straßenbeleuchtung auf eine warmweiße Lichtfarbe mit einem hohem Rotanteil achten würde. Leider sind in Riesa bisher fast ausschließlich Straßenlampen mit blendendem Kaltweiß angeschafft worden, welches einen hohen Anteil blauen Lichtes hat. Fachleute meinen, dass uns ebendieser hohe Blauanteil daran hindert, ausreichend müde zu werden. Nun mag mancher meinen, dass man doch vom Licht einer Straßenlaterne keinen Schlafmangel bekommen sollte, doch von so manchem Riesaer Schlafzimmer aus, sind 30 Straßenlaternen und mehr zu sehen.
Wir möchten erreichen, dass wir in Riesa nur noch Straßenlaternen mit einem angenehmen, für den menschlichen Schlaf gesunden, Warmweiß einsetzen. (nach Auskunft unseres Bauamtes sind diese Lampen auch nicht teurer)
Einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten wir, wenn sich die neue Straßenbeleuchtung, durch den Einsatz intelligenter Steuerungssysteme, nur noch dann einschaltet wenn sie wirklich benötigt wird. Die kurzen Schaltzyklen und die lange Lebensdauer der modernen LED-Technik geben das problemlos her. Auch künstliches Licht an öffentlichen Gebäuden, Werbeanlagen und Großbildschirmen soll sich diesen Maßstäben unterordnen und muss überdies nicht die ganze Nacht hindurch leuchten.
So ganz nebenbei leisten wir damit einen extrem wichtigen Beitrag zum Schutz von Insekten, deren zunehmende Bedrohung durch Lichtsmog auch unsere Zukunft gefährdet. Als wissenschaftlich erwiesen gilt, dass nachtaktive Insekten durch zu viel künstliches Licht, vor allem mit hohem Blauanteil, beim Bestäuben von Pflanzen gestört werden. Dieser Verlust der nächtlichen Bestäubungsleistung könne auch nicht durch tagaktive Bestäuber kompensiert werden. Dabei geht man davon aus, dass die Lichtverschmutzung nicht nur Folgen für die betroffenen Insektenarten selbst hat, sondern indirekt auch die Pflanzenwelt unter diesen Effekten leidet.
Für Wege, die allen Spaß machen
Barrierefreiheit ist seit 2017 fest im Leitbild unserer Stadt verankert. Dieses wichtige Signal will als Aufgabe konsequent umgesetzt werden.
Ein barrierefreier Weg ist nicht nur für Menschen mit einer Gehbehinderung, einem Rollator oder im Rollstuhl wichtig. Auch Eltern mit Kinderwagen, Kinder mit einem Roller oder Fahrrad profitieren davon. Inlineskatende werden abgesenkte Bordsteinkanten und barrierefreie Aufgänge ebenfalls zu schätzen wissen.
Viele, teilweise lange Fußwege, haben keine Sitzgelegenheiten. Gerade für ältere Menschen sind gerade diese kleinen "Verschnaufpausen" wichtig. Bänke sollen daher nicht nur in der Innenstadt, in Parks und an Bushaltestellen aufgestellt werden. Sie werden auch dort gebraucht, wo längere Besorgungswege zurückgelegt werden.
Bushaltestellen ausschließlich mit Anlehnbänken auszustatten, ist nicht in unserem Sinne, denn eine bequeme Wartezeit trägt ebenfalls zum Wohlbefinden der Bürger bei.
Wir setzen uns dafür ein, Riesa barrierefreier zu gestalten, Wege für alle nutzbar zu machen und mehr Sitzmöglichkeiten aufzustellen.
Außerdem möchten wir Riesa fahrradfreundlicher gestalten. Riesa hat sehr viele kombinierte Fuß-/Radwege. Auch wenn sich die meisten Nutzer dieser Wege an ein vernünftiges Miteinander halten, birgt deren kombinierte Gestaltung - vor allem bei schmalen Wegen - große Gefahren und bremst zudem die Freude an deren Benutzung.
Der zunehmende Anteil an Pedelecs und Elektroscootern und deren höhere Geschwindigkeiten, beherbergen zusätzliche Gefahren.
Das aktuelle Radwegekonzept der Stadt Riesa halten wir für nicht ausreichend auf die Veränderung des Individualverkehrs abgestellt. Perspektivisch muss deswegen unsere Stadtplanung auf separate Radwegführung ausgerichtet werden. Dort, wo es der Platz erlaubt, sollten diese möglichst abseits der Hauptverkehrsadern verlaufen.
Außerdem setzen wir uns für den Ausbau jener Radwege ein, die hauptsächlich der Naherholung und dem Tourismus dienen. Beispielhaft sei hier die Jahnatal-Route genannt. Ein Ausbau der Radverbindung nach Oschatz, zum Beispiel um die Döllnitzbahn zu erreichen, ist uns ebenfalls wichtig. In diesem Zusammenhang gilt es, die interregionale Zusammenarbeit mit den umliegenden Städten weiter auszubauen und der Funktion Riesas, als Mittelzentrum, besser gerecht zu werden.
FÜR INTAKTE STRASSEN
Der Zustand unserer Straßen und Brücken ist besorgniserregend. Über viele Jahre wurde zu wenig investiert und instandgehalten. Der Investitionsstau ist in der Zwischenzeit so groß, dass ein Aufholen mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln und mit den personellen Ressourcen der Verwaltung, einen enormen Kraftakt darstellen wird. Einige Haupt- und sehr viele Nebenstraßen und vor allem deren Fußwege, sind in extrem schlechtem Zustand. 30 Riesaer Straßen sind sogar nur Schotterpisten. Die Anwohner werden seit Jahren vertröstet. Riesa hat über 200 Straßen, von denen in den letzten 12 Jahren gerade einmal 2 Straßen grundhaft ausgebaut wurden. Sanieren wir in diesem Tempo weiter, dann dauert es 900 Jahre bis alle Straßen einmal saniert sind.
Am Beispiel der Ganziger Straße kann man gut erkennen, dass eine Sanierung, bei rechtzeitiger Beantragung der Fördermittel und entsprechend vorausschauender Planung durchaus schon längst hätte erfolgt sein können.
Wir setzen uns ein für personelle Unterstützung des Riesaer Bauamtes - vor allem für die Bereiche der Bauplanung und der Fördermittelrecherche.